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Dortmund Bodelschwingh

Veröffendlicht auf Rhein-Main-erleben.de am 05.03.2015

Bodelschwingh in Dortmund


Im Stadtbezirk Mengede, ganz im Nordwesten der Großstadt Dortmund, liegt der Stadtteil Bodelschwingh. Er trägt die Bezirksnummer 91, umfasst eine Fläche von etwa 3,3 Quadratkilometern und zählt knapp 7000 Einwohner. Den Ortskern, der bis heute seinen dörflichen Charakter bewahren konnte, zieren hübsche alte Fachwerkhäuser sowie die aus dem 14. Jahrhundert stammende, denkmalgeschützte evangelische Kirche. Zu den wichtigsten Baudenkmälern in Bodelschwingh gehören außerdem ein Wasserschloss und die Zeche Westhausen.





Geschichte und Tradition von Dortmund Bodelschwingh



Bereits im Jahr 1311 wurde Bodelschwingh erstmals urkundlich erwähnt. Noch etwas früher entstand das Wasserschloss der Adelsfamilie von Speke, die sich späterhin von Bodelschwingh nannte. Bekannt ist dieses Adelsgeschlecht vor allem durch Friedrich von Bodelschwingh den Älteren (1831-1910), Theologe und Gründer der von Bodelschwinghschen Anstalten in Bethel. Die Bevölkerungszahl des zunächst landwirtschaftlich geprägten Ortes stieg mit Eröffnung der Zeche Westhausen zu Beginn des Industriezeitalters deutlich an. Das Steinkohlen-Bergwerk, das der Gelsenkirchener Bergwerks-AG gehörte, ging 1872 in Betrieb. Unter Denkmalpflege stehen heute die sehenswerte Lohnhalle der Schacht-Anlage sowie der typische Malakowturm. Nach Dortmund eingemeindet wurde Bodelschwingh am 1. April 1928. Jedes Jahr findet Ende Juni vor Ort eine traditionelle Kirmes statt. Das dreitägige Fest geht zurück auf ein Kirchweihfest im Jahre 1322, bei dem der damalige Schlossherr und Stifter der Kirche "Maria zu Ehren" auch einen Jahrmarkt veranstaltete. Eröffnet wird die Kirmes traditionell mit einem Fassanstich, beendet wird das Spektakel durch ein Feuerwerk.





Wasserschloss Haus Bodelschwingh



Das mittelalterliche Wasserschloss stammt aus dem 13. Jahrhundert und zählt zu den am besten erhaltenen Bauwerken seiner Art im Ruhrgebiet. Auf Eichenpfählen im Renaissance-Stil erbaut und von einem 18 Hektar großen englischen Landschaftspark umgeben, gilt es als der schönste unter den 18 Dortmunder Adelssitzen. Die Anlage besteht aus dem mitten in einem Teich gelegenen Herrenhaus sowie der südwestlich davon angelegten Vorburg, die ebenfalls durch einen Wassergraben begrenzt ist. Im zweiten Weltkrieg blieb der gesamte Gebäudekomplex unversehrt, wurde jedoch gegen Kriegsende geplündert und mutwillig verwüstet. Die Restaurierungsarbeiten erstreckten sich bis in die 1960er Jahre hinein. Haus Bodelschwingh befindet sich seit über 700 Jahren in Privatbesitz, wird noch heute von der Familie als Wohnsitz genutzt und ist für die Öffentlichkeit normalerweise nicht zugänglich. Die für den landwirtschaftlichen Betrieb nicht mehr benötigten Wirtschaftsgebäude wurden im Rahmen des Projekts "Wohnen und Arbeiten" zu zeitgemäßen Wohn- und Gewerberäumen umgestaltet.